Begleitung von Sterbenden in schwierigen Zeiten: Weitere Ehrenamtliche der Hospiz-Initiative erhalten ihre Zertifikate – Zeit für eine Zwischenbilanz
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Seit über einem Jahrzehnt kümmert sich die von Barbara Prystanowski ins Leben gerufene „HOSPIZ Initiative Odenwald“ um sterbende und schwerstkranke Menschen im Zentrum des Odenwaldkreises. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Ehrenamtliche ausgebildet, die seither auf vielfältigen Ebenen Sterbende begleiten – im häuslichen Bereich, in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens oder in Altenpflegeeinrichtungen. Die ehrenamtlichen Sterbebegleiter stehen nicht selten auch den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite.
Seit 2009 arbeitet die Institution in Form eines gemeinnützigen Vereins.
Mit großem Engagement betreibt Barbara Prystanowski seit Anfang an die palliative Ausbildung der Ehrenamtlichen, deren Leidenschaft für die Sache in ihren Kursen eine fachliche Grundlage findet. Aktuell konnte nun dieser Tage der fünfte Ausbildungskurs zum Abschluss gebracht werden. In einer kleinen Feierstunde wurde den Absolventen in der Evangelischen Stadtkirche in Michelstadt ihre Zertifikate zum „Ehrenamtlichen Hospizhelfer“ übergeben.
Die Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Dr. Erika Ober, wie auch Barbara Prystanowski ließen in ihren jeweiligen Ansprachen die erfolgreiche Arbeit des letzten Jahrzehnts noch einmal Revue passieren. Sie bedankten sich auch bei der Koordinatorin der Hospiz-Initiative, Marianne Kamer-Laval, für deren unermüdliches Engagement sowie bei Tanja Kuba, die für die Trauerarbeit innerhalb des Vereins verantwortlich zeichnet.
Die Seelsorgerin am Erbacher Krankenhaus, Pfarrerin Sabine Färber Awischus, benannte in ihrer anschließenden Andacht Vorzüge und Höhepunkte der Hospizarbeit in den vergangenen Jahren. Sie begrüßte die Absolventen des fünften Ausbildungskurses in der Mitte der Ehrenamtlichen und wünschte ihnen Kraft und Ausdauer.
Die neuen ehrenamtlichen Hospizhelfer bekamen anschließend ihre Abschluss-Zertifikate; allen wurde jeweils eine erfahrene Kraft als Mentor zur Seite gestellt.
Während der anschließenden informellen Gesprächsrunden standen im Vordergrund unter anderen Themen vor allem auch die Schwierigkeiten, die sich für die Hospizarbeit im letzten halben Jahr ergaben. Die ambulante Fürsorge erfuhr durch den im Frühjahr erfolgten Corona-Lockdown bedeutsame Einschränkungen in den ohnehin nicht leichten Arbeitsbedingungen. Für die ehrenamtlichen Begleiter in der HOSPIZ-Initiative ergab sich zunächst eine kurze Zwangspause, die jedoch recht schnell beendet werden konnte. Das ambulante Hospiz-Team ersann mit viel Engagement und Kreativität den Umständen angepasste Methoden der Begleitung Sterbender. Am einfachsten war noch der Kontakt über Telefon oder E-Mail; es kam aber auch zu Begleitungen, die im Freien stattfanden – stets den geforderten Abstand wahrend. Ein besonders kurioser Fall ergab sich durch die Möglichkeit, über einen angrenzenden Balkon Kontakt zu einem Betreuten herzustellen.
Aufgrund der besonderen Situation waren auch die für den fachlichen Austausch sehr wichtigen wöchentlichen Gruppentreffen über vier Monate nur über Telefon oder die sozialen Medien möglich. Aufgrund der allgemeinen Lockerungen des Corona-Lockdowns, passte sich das Hospiz-Team nun auch den veränderten Bedingungen an. So ist die Koordinatorin der Initiative auch seit einiger Zeit wieder unter der bekannten Telefonnummer 0160 2318245 für Betroffene und Angehörige erreichbar.
Die ehrenamtlichen Hospiz-Begleiter gehen seit einigen Monaten auch wieder zu den betroffenen Menschen – je nach individuellen Voraussetzungen in deren häuslicher Umgebung, in Krankenhäuser oder Altenheimen. Dabei werden selbstverständlich immer noch alle notwendigen Schutzvorkehrungen getroffen, im Interesse der Patienten wie natürlich auch der Ehrenamtlichen selbst. In besonderen Situationen sind auch weiterhin Begleitungen über Telefon oder Internet möglich.
Foto-Galerie von der Zertifikatsübergabe in der Stadtkirche Michelstadt (Bilder vergrößern durch Anklicken und Weiter-Scrollen mit Rechts-Links-Pfeilen)
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