Gedanke

Der Hospiz-Gedanke

Hospiz (lat. hospitium „Herberge“) ist eine Einrichtung der Sterbebegleitung. Ein Hospiz verfügt meist über wenige Betten und ist ähnlich wie ein kleines Pflegeheim organisiert. In Deutschland gab es im Jahr 2007 151 stationäre Hospize, 139 Palliativstationen in Krankenhäusern und 1.450 ambulante Hospizdienste.

Im deutschen Sprachraum der Gegenwart wird mit Hospiz meist eine spezielle Pflegeeinrichtung bezeichnet, die Sterbende im Sinne der Palliativpflege umfassend versorgt. Es gibt ambulante, teilstationäre und stationär tätige Hospizvereinigungen.

Unter Hospiz versteht man heute aber nicht nur eine konkrete Institution, sondern es kann auch ein Konzept der ganzheitlichen Sterbe- und Trauerbegleitung damit beschrieben werden. Hospize wollen (nach Christoph Student, 2004) fünf Qualitätskriterien verwirklichen:

  • Der Kranke und seine Angehörigen stehen im Zentrum des Dienstes
  • Unterstützung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team
  • Einbeziehung freiwilliger Begleiterinnen und Begleiter
  • Palliative care (Palliativmedizin – Sorge für Schmerzfreiheit und Lebensqualität) statt medical care (auf Heilung gerichtete Behandlung), kurz heißt das: Lebensqualität statt Lebensquantität
  • Trauerbegleitung


Im Hospiz bekommen unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase eine respektvolle, umfassende und kompetente Betreuung. Dabei spielt die Kontrolle der verschiedenen Symptome eine große Rolle, u.a. die Schmerztherapie. Bei allen pflegerischen und medizinischen Handlungen steht aber der (geäusserte oder mutmaßliche) Wille des Kranken an erster Stelle. Trauerbegleitung für die Angehörigen wird angeboten. Träger dieser Häuser der Sterbebegleitung sind zumeist gemeinnützige Vereine, aber auch Kirchen und gemeinnützige Organisationen und Stiftungen.

Hospiz-Initiativen und -Gruppen lehnen aktive Sterbehilfe ab!