Rotarier stiftet Hospiz-Neubau
ERBACH. Der Rotary-Club Erbach-Michelstadt stiftet einen Hospiz-Neubau. Nun haben nach langer Vorbereitung die Hospizinitiative Odenwald e.V. und der Rotary Club Erbach-Michelstadt den Spatenstich für das neue „Rotary Hospiz“ beim Kreiskrankenhaus in Erbach vollzogen.
Die etwa 70 Gäste machen deutlich, wie wichtig eine Lösung für die Versorgungsproblematik im Odenwaldkreis ist und dass ein großes Bewusstsein sowohl in Kommunalpolitik, lokaler Gesundheitswirtschaft und Gesamtgesellschaft vorhanden ist.
Durch die großzügige Spende des Rotariers Dr. Walter Wasserbäch kann nun in Zusammenarbeit mit der Rotary-Stiftung der Bau des stationären Hospizes mit acht Plätzen und gut 700 Quadratmeter Nutzfläche in Erbach hinter dem Kreiskrankenhaus gestartet werden. Wasserbäch betonte, dass die Unterstützung des Projekts perfekt zum diesjährigen weltweiten Motto von Rotary International passe: „Rotary serving humanity“ („Rotary im Dienste der Menschlichkeit“). Entscheidend für sein Engagement sei ein Impulsvortrag der Vorsitzenden der Hospizinitiative Odenwald, Dr. Erika Ober, und des Palliativmediziners Dr. Hans Leinberger beim Rotary Club Erbach-Michelstadt über die Arbeit der Initiative gewesen. Bei der betreuen mehr als 60 ehrenamtliche Mitglieder dieses Vereins Menschen, die dem Lebensende nahegekommen sind und in Würde auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet werden. Dabei erwähnte Erika Ober auch, dass vieles einfacher würde, wenn ein geeignetes Domizil dafür zur Verfügung stünde – aber dafür fehle einfach das Geld.
Wie Erika Ober im Gespräch mit dem ECHO erläuterte, ist der Bau gesichert, denn Walter Wasserbäch finanziert ihn komplett mitsamt der Einrichtung. Aber die dauerhafte Finanzierung bereitet ihr Sorgen: „Wir hoffen, die ersten drei Jahre mit der Finanzierung zu schaffen. Es bleibt eben ein Zuschussbetrieb.“ Neben zwei Großspendern, der Silber-Bonz-Stiftung und der Sparkassen-Stiftung, die jährlich je 25 000 Euro beisteuern, kommen im ersten Betriebsjahr rund 100 000 Euro von den Odenwälder Städten und Gemeinden zusammen.
Die Einrichtung „muss nach vier Jahren belegt sein, und sollte nur fünf Prozent Zuschuss brauchen“, so Ober. Letztlich tragen 95 Prozent der laufenden Kosten die Patienten, die im Hospiz Gäste heißen. Das Architekturbüro von Professor Dr. Bernhard Kogel aus Karlsruhe hat nach sorgfältiger Planung und in enger Abstimmung mit allen Beteiligten einen Entwurf vorgelegt. Der fügt sich perfekt in die Umgebung ein und passt sich an die Anforderungen einer stationären Betreuung an, heißt es in einer Pressemitteilung der Hospizinitiative.
Auch dank der Kooperation und Unterstützung des Geschäftsführers der Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH, Andreas Schwab, ist es jetzt möglich, das Hospiz in direkter Nähe zum Kreiskrankenhaus und damit zu allen stationären Einrichtungen zu bauen.
Zusätzlich erklärten sich alle Bürgermeister des Odenwaldkreises bereit, sich an der Finanzierung des Betriebs des Hospizes zu beteiligen (wie berichtet). Hierin liegt ein weiterer Meilenstein zur erfolgreichen Umsetzung der stationären Palliativversorgung im Odenwaldkreis. Die Sicherstellung der betrieblichen Finanzierung war eine Voraussetzung für die Inangriffnahme des Bauprojekts. Nach der Gründung der Hospizinitiative Odenwald im Jahr 2009 ist deren erklärtes Ziel, ein stationäres Hospiz, nun in greifbare Nähe gerückt. Die ehrenamtlich engagierten Mitglieder werden auch im Hospiz ihre Arbeit fortsetzen und das Fachpersonal bei der Begleitung der Gäste unterstützen, versichert die Initiative.
Zusammenfassend wird klar, dass das weitere Gelingen des Vorhabens auch viel persönlichen Einsatz von den zuständigen Behörden und Beteiligten erfordert.
Besonderer Dank der Initiative gilt Landrat Frank Matiaske, den Bürgermeistern des Odenwaldkreises, der Krankenhausverwaltung und den involvierten Medizinern. „All die und all das machen zusammen das erfolgreiche Miteinander hier im Odenwaldkreis aus, zum Wohle der Idee und des Vorhabens“, so lautet das Fazit des Vereins.
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